Case Studies abwasserfreier Produktion

Als Produzenten mit der Aufgabe Grenzwerte einzuhalten und der ständigen Herausforderung effizienter zu produzieren ist die Wasseraufbereitung natürlich ein zentrales Thema.

Wir haben Ihnen hier Beispiele aus der Münzindustrie zusammengetragen die zeigen, das sich Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit nicht ausschliessen. Vielmehr sogar gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein die Marktposition stärkt .

Erfahren Sie mehr über Firmen die nachhaltige Wasseraufbereitung erfolgreich in Ihre Produktion implementiert haben.

Monea Coin Technology s.r.o.

Monea ist ein Experte für die Auswahl, Herstellung und Verwendung von Münzen. Kunden sind vorrangig Zentralbanken, Ministerien und Münzprägestätten. Die Fertigung von Münzrohlingen mit modernster Anlagentechnik steht im Mittelpunkt des Produktionsstandortes in der Slowakei.

Das Monea-Team fertigt Münzrohlinge aus Edelstahl, Aluminium, Kupferlegierung sowie galvanisiertem Stahl. Das Unternehmen realisiert galvanische Oberflächen mit Kupfer, Nickel oder Messing in ein, zwei oder mehr Schichten. Alle Münzmaterialien können ein- oder zweifarbig hergestellt werden.

Es ist die Nachfrage der Kunden, die entscheidet!

Ausgangslage

Was hat Sie dazu bewogen sich für Wasseraufbereitung zu interessieren?

Der Umweltgedanke sollte für uns alle mehr und mehr als einer der wichtigsten Aspekte unseres täglichen Lebens gelten. Das gilt für den privaten Teil als auch umso mehr für den beruflichen, da hier die Einfluß.- und Gestaltungsmöglichkeiten weit aus größer sind als für jede Einzelperson.

In diesem Sinne haben wir uns entschlossen das Notwendige mit dem Nützlichen zu verbinden. Eine Fortführung der klassischen Abwasserbehandlungsanlage kam für uns nicht mehr in Frage. Insbesondere unter dem Aspekt des deutliche vereinfachten Genehmigungsverfahren sowie der damit verbundenen langfristigen Betriebssicherheit.

Gab es besondere Herausforderungen?

Es gab mehrere Herausforderungen, insbesondere in der Planungsphase. Nachdem wir bereits Erfahrungen mit einer VACUDEST gemacht hatten, galt es nun in einem weiteren Schritt die Abwasserbehandlung von galvanischen Abwässern zu integrieren. Außerdem war damit verbunden die bis dato zusätzlich stattfindende chemisch-physikalische Behandlung komplett einzustellen und damit eine komplett abwasserfreie Lösung anzustreben und auch zu realisieren.

Hierbei galt es vor allem Fragen der benötigen Kapazitäten und der dafür erforderlichen Reserven zu klären. Außerdem wurde eine einfache, aber notwendige Vorbehandlungsstufe konzipiert und integriert, um die verschiedenen Quellen von Abwasser ggf. auch kombinieren bzw verschneiden zu können.

Zuletzt galt es, ebenfalls aus Gründen der Betriebssicherheit bzw Planungssicherheit, ein ausreichendes Puffervolumen sowohl auf der Schmutzseite als auch auf der Dest-Wasserseite zu planen und zu installieren.

BERATUNG

Wie hat die Beratung zu Wasseraufbereitungsprozessen Ihre Entscheidungbeeinflusst?

Hier muß man nochmals unterscheiden, dass wir unser Abwasserkonzept auch zeitlich gesehen in zwei Abschnitte geteilt haben. Im ersten Schritt haben wir uns bereits vor einigen Jahren mit den Abwässern aus den Oberflächenreinigungsverfahren beschäftigt. Dieses sind in der Zusammensetzung sehr einfach und wiederholsicher. Im Rahmen dieses Prozesses haben wir uns dem Markt folgend für verschiedene Konzepte entsprechend beraten lassen. Klassische CP, Umkehrosmose oder eben auch Vakuumdestillation. Für letztgenannte haben wir auch verschieden Marktbegleiter kontaktiert.

Letztlich war die Entscheidung für die Anlage  der H2O getragen von der Schlüssigkeit des Konzeptes und den bereits vorhandenen vielschichtigen Erfahrungen durch eine Vielzahl unterschiedlicher Installationen, aber auch bereits durch sehr spezifische Erfahrungen aus der Münzrondenindustrie.

Eine Beratung im Sinne eines klassischen Verkaufsgespräches hat demnach für die Ausbau.- und Erweiterungsstufe nicht mehr stattgefunden, ganz einfach deshalb, weil wir uns, bereits ausreichend mit der Technologie beschäftigt haben.

Die in Anspruch genommene Beratung hat sich dann schon zu Beginn des Projektes um sehr konkrete Details, wie etwa Mengenhaushalte, Konzeption der Größe der Anlage und Vernetzung der im Betriebe befindlichen Anlagen gedreht.

Was waren Ihre Hauptfragestellungen?

Wie erreichen wir eine Lösung für unser Abwasser unter umweltfreundlichen Aspekten mit möglichst geringem Aufwand bzgl. eines ggf. notwendigen Genehmigungsverfahren?

Welche Kosten sind zu beachten bzw zu erwarten, bzgl (a) Investion und (b) laufende Kosten?

Betriebssicherheit; soll/kann das über Wartungsvertrag und Onlinezugriff auf die Anlagen abgesichert werden?

Wie sind die zugesicherten Reaktionszeiten der Wartungsabteilung von H2O?

Integrationsprozess

Wie lief der zeitliche und räumliche Integrationsprozess der Wasseraufbereitung für Sie ab?

An unserem Standort gab es parallel mehrere Betriebserweiterungen und in dem Zusammenhang auch eine notwendige Renovierung und Anpassung der räumlichen Gegebenheiten. Deshalb gab es einen Gesamtablauf, der bei uns vor Ort entsprechend koordiniert wurde. Die Vorgaben hinsichtlich des zeitlichen Rahmen im Gesamtablauf waren hierbei für die Installation sehr eng gesetzt. Nach entsprechender Vorfertigung im Werk von H2O war die Vorgabe insgesamt binnen 8 Wochen die gesamte Anlage nebst verschieden Probeläufen und Freigabeverfahren mit verschiedenen Wässern betriebsfertig zu installieren.

Eine weitere Herausforderung ergab sich aus der räumlichen Trennung der VACUDEST selbst von den Produktionsanlage, den Puffertanks und der separaten Vorbehandlungsanlage. Insgesamt wurden dadurch weite über 1000m Rohrleitungen erfolgreich verlegt.

AUSBLICK / RÜCKBLICK

Wie beurteilen Sie die Auswirkung Ihrer Entscheidung.
Gibt es unternehmerische oder gesellschaftliche Vor- oder Nachteile?

Unser Betrieb sieht sich nicht nur als besonders flexibel und kundenorientiert, hinsichtlich der kurzfristigen Umsetzungen der Herausforderungen, die unsere Kunden täglich an uns stellen, sondern eben auch als Vorreiter in puncto Umweltschutz zum langfristigen Erhalt einer lebenswerten Umwelt. Diese Vorreiterrolle nehmen wir nicht nur an, sondern wir wollen sie auch in unserem täglichen Tun umsetzen. Dabei hilft natürlich auch die nun bereits seit mehr als zwei Jahren erfolgreiche Umsetzung einer komplett abwasserfreien Produktion, was innerhalb der Münz und Rondenindustrie bis heute in dieser Größenordnung nahezu einmalig ist.

Auch auf Seiten unserer Kunden wird, berechtigterweise, mehr und mehr auch die gesellschaftliche Verantwortung des Umweltschutzes nicht nur gerne gesehen, sondern teilweise ist dies auch bereits in Kundenforderungen übergegangen. Und hierbei gilt es nach unserer Erfahrung dies nicht nur in Papierform eines Zertifikates zu zeigen sondern eben auch ganz praktisch durch Investitionen in Umwelttechnologie „state of the art“. Ganz nach dem Motto, glaubhaft wird man nicht durch das was man sich auf die Fahnen schreibt sondern vielmehr durch die praktisches Umsetzung.

Die Staatlichen Münzen Baden-Württemberg

Die Staatlichen Münzen Baden-Württemberg sind Deutschlands größtes Münzprägeunternehmen mit 80 Mitarbeitern an zwei Standorten. Als Staatsbetrieb des Landes Baden-Württemberg sind die beiden Münzstätten verantwortlich für rund 40 % der Euro-Münzprägung Deutschlands.

Unter Einsatz modernster Technologie entstehen in Karlsruhe und Stuttgart Euro-Umlaufmünzen, deutsche Gedenkmünzen, Medaillen sowie Prägungen im Auftrag von anderen Ländern weltweit. Die Staatlichen Münzen Baden-Württemberg gehören damit zu den international führenden Münzprägeunternehmen.

Umweltschutz ist zu einem Marketinginstrument geworden. Die EZB empfiehlt ihren Mitgliedsbanken, die Umweltverträglichkeit der von ihnen beauftragten Unternehmen zu überprüfen. Jede zweite Zentralbank, mit der wir verhandeln, befasst sich mit diesem Aspekt.

Ausgangslage

Wie wichtig ist Umweltbewusstsein für Ihr Unternehmen?

Umweltbewusstes Handeln ist für uns ein wichtiges Anliegen, dem wir einen hohen Stellenwert beimessen. Seit 2011 verfügen wir über das Zertifikat nach ISO 9001. In 2013 wurden wir nach dem internationalen Umweltmanagementsystem ISO 14001 zertifiziert. Bereits in den Jahren zuvor haben wir die Nachhaltigkeit gesteigert. Seitdem wir dieses System haben, suchen wir ständig nach Verbesserungsmöglichkeiten. Aus diesem Grund legen wir einmal jährlich die konkreten Jahresziele für unser Umweltmanagementsystem fest. Es wird vierteljährlich überprüft, ob wir diese Gesamtjahresziele erreicht haben oder nicht.

Was beinhalten diese Ziele für das Gesamtjahr?

Es gab mehrere Herausforderungen, insbesondere in der Planungsphase. Nachdem wir bereits Erfahrungen mit einer VACUDEST gemacht hatten, galt es nun in einem weiteren Schritt die Abwasserbehandlung von galvanischen Abwässern zu integrieren. Außerdem war damit verbunden die bis dato zusätzlich stattfindende chemisch-physikalische Behandlung komplett einzustellen und damit eine komplett abwasserfreie Lösung anzustreben und auch zu realisieren.

Wir haben uns beispielsweise verpflichtet, den Abfall 2014 um 10% zu reduzieren. Bei der Entsorgung von Gefahrstoffen wollen wir die Kosten um 10% senken, weshalb wir den Einsatz von Gefahrstoffen erheblich reduzieren müssen, da die Kosten für deren Entsorgung stetig steigen.

Wo haben Sie den meisten Fortschritt gemacht?

Unser wichtigster Erfolg war die Inbetriebnahme unserer Wasseraufbereitungsanlage. Bevor wir diese Wasseraufbereitungsanlage hatten, verwendeten wir eine Filtrationsanlage, um das Abwasser von Rückständen zu reinigen, die beim Waschen der Rohlinge entstanden sind, und um die deutschen Abwassernormen einzuhalten.

Alle sechs Monate wurden wir von der Umweltschutzbehörde überprüft, um sicherzustellen, dass die Verschmutzung des Abwassers wirklich den gesetzlichen Standards entspricht. Bei Überschreitung dieser Grenzwerte hätte die Umweltinspektion die Einstellung der Produktion angeordnet. Also suchten wir nach anderen Möglichkeiten.

Integrationsprozess

Wie sind Sie vorgegangen?

Wir haben einen geschlossenen Wasserkreislauf, der uns eine Wasserreduzierung von 150-200.000 Litern pro Jahr ermöglicht.
Es sei ferner darauf hingewiesen, dass wir anschließend mit Spaleck zusammengearbeitet haben, um eine konstante Reduzierung der Polieradditive und Chemikalien im Bereich der Rohwaschung zu erreichen. Mittlerweile haben wir nur noch 500 Liter Sondermüll pro Jahr. Es wird kein einziger Liter in die Kanalisation eingeleitet.

AUSBLICK / RÜCKBLICK

War das eine finanzielle Entscheidung? Gleichen die Wassereinsparungen die Anschaffungskosten der Anlage aus?

Eine solche Rechnung können wir nicht aufstellen. Allein die Planungssicherheit der Anlage hat sich gelohnt. Außerdem war es eine Frage des Images. Als öffentliches Unternehmen ist es uns ein Anliegen, eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen.

Darüber hinaus ist Umweltschutz heute zu einem Marketinginstrument geworden. Die EZB empfiehlt ihren Mitgliedsbanken, die Umweltverträglichkeit der von ihnen beauftragten Unternehmen zu überprüfen. Jede zweite Zentralbank, mit der wir verhandeln, befasst sich mit diesem Aspekt.

Münze Kolumbien

Die kolumbianische Münzstätte befindet sich in Ibagué, etwa 150 km südwestlich der Hauptstadt Bogotá, und beschäftigt rund 100 Mitarbeiter, die in der Herstellung von Münzrohlingen und in der Münzprägung tätig sind. Seit 1986 wird dort die gesamte Produktion von Umlaufmünzen - vom Coil bis zum verpackten Endprodukt - durchgeführt.

Mit Umlaufmünzen als Hauptaufgabe werden etwa 420 bis 450 Millionen Münzen pro Jahr produziert. Seit dem Umweltschutzgesetz von 1991 waren viele Unternehmen gezwungen, den Umgang mit natürlichen Ressourcen zu überdenken. Heute hat Kolumbien einheitliche Gesetze.

Für die kolumbianische Münzstätte als öffentliches Unternehmen ist es eine wichtige Aufgabe, die Bedeutung von Nachhaltigkeit aufzuzeigen.

Ausgangslage

Was hat Sie dazu bewogen sich für Wasseraufbereitung zu interessieren?

Wir hatten bereits ein Wasserreinigungssystem, aber wir wollten mehr. Wir verschwendeten immer noch Wasser. Unser Ziel war ein geschlossener Wasserkreislauf für die gesamte Produktion. Deshalb haben wir verschiedene mögliche Technologien getestet. Zuerst haben wir die traditionelle physikalisch-chemische Reinigung versucht, aber dies führte nicht zu der Wasserreinheit, die wir zum Reinigen von Münzrohlingen benötigten. Dann haben wir neuere Methoden ausprobiert und uns für die Vakuumverdampfung entschieden. Damit erhalten wir die Wasserqualität, die zum Waschen von Rohlingen ideal ist. Gleichzeitig haben wir vor rund 18 Monaten mit dem Kauf eines H2O-Vakuumverdampfers unser Ziel eines geschlossenen Wasserkreislaufs erreicht.

Gab es besondere Herausforderungen?

Wir haben uns bemüht, den gesamten Prozess zu verstehen, um zu wissen, wo das ganze Wasser landet. Und waren von den Ergebnissen überrascht. Unsere Anlage ist von einer weiten Fläche mit vielen Rasenflächen und Bäumen umgeben und ein großer Teil unseres Wasserverbrauchs wurde für die Bewässerung der Pflanzen verwendet! Wir haben also fast 3 Millionen US-Dollar für ein vollautomatisches Bewässerungssystem ausgegeben. Regenwasser wird gesammelt, gereinigt und gespeichert, um die Pflanzen damit zu gießen. Die Bodenfeuchtigkeit wird gemessen, um sicherzustellen, dass die Pflanzen nur bei Bedarf bewässert werden.

Integrationsprozess

Wie lief der zeitliche und räumliche Integrationsprozess der Wasseraufbereitung für Sie ab?

Das war ganz einfach Wir waren sowieso mitten in der Modernisierung unseres Wasserverteilungssystems und hatten einige der Wasserleitungen ausgetauscht. Wir bereiten unsere Rohlinge für die Prägung in einer Spaleck-Einheit vor, die direkt an den Vakuumverdampfer angeschlossen ist. Nach einer Einweisung in die Bedienung des Gerätes hat unser Qualitätsteam dessen Überwachung übernommen. Sie prüfen jeden Tag den normalen Betrieb, was ein sehr einfacher Vorgang ohne besondere Anforderungen ist.

Natürlich müssen Sie sich mit dieser neuen Technologie vertraut machen, aber dafür wird kein zusätzlicher Mitarbeiter benötigt. Bei einem physikalisch-chemischen Reinigungssystem wäre das eine ganz andere Geschichte.

AUSBLICK / RÜCKBLICK

Wie beurteilen Sie die Auswirkung Ihrer Entscheidung.
Gibt es unternehmerische oder gesellschaftliche Vor- oder Nachteile?

Wir sind sehr zufrieden mit dem Gerät. Deshalb organisieren wir jetzt jeden Freitag Führungen für Schulen, angehende Techniker und andere Gruppen. Wir zeigen ihnen, wie wir es geschafft haben, die Prozesse umweltfreundlich zu gestalten. Gerade junge Menschen wollen wir für die Bedeutung all dieser Maßnahmen zur Ressourcenschonung sensibilisieren. Denn der Schutz der Umwelt liegt in unserer Verantwortung. Wir dürfen kein Produkt als Zahlungsmittel verwenden, das unserer Gesellschaft schadet.

Agosi Pforzheim

Umfassendes Prozess-Know-how und die bei der Allgemeinen Gold- und Silberscheideanstalt in Pforzheim gesammelten Erfahrungen bilden die Grundlage für die Herstellung hochwertiger Rohlinge aus verschiedenen Edelmetallen. Um den Prozess zu Beginn des Jahres 2009 weiter zu verbessern, wurde ein Münz-Blank-Finishing-System installiert. Das Prozesswasser für dieses System wird in einer Vakuumdestillationsanlage VACUDEST der H2O GmbH aufbereitet.

Die Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt AG ist Teil der weltweit agierenden Umicore-Gruppe, die sich auf die Edelmetallverarbeitung für unterschiedliche Anwendungen konzentriert.

Das Unternehmen ist eine der führenden Raffinerien in Europa und auf die Rückgewinnung von Edelmetallen und die Herstellung von Edelmetallprodukten spezialisiert.

Ausgangslage

Wie wichtig ist Umweltbewusstsein für das Unternehmen?

Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt bietet unter anderem Münz- und Medaillenrohlinge aus verschiedenen Edelmetallen wie Platin, Gold und Silber sowie entsprechenden Legierungen an. Um die Qualität der hergestellten Rohlinge zu geringeren Kosten weiter zu verbessern, wurde ein umfangreiches Versuchsprogramm gestartet. Es ging darum, die besten Systemtechnologien und Prozessparameter zu identifizieren.

Ein wichtiger Faktor beim Finishing von Münzrohlingen ist die Qualität des Prozesswassers. Um die Bildung von Flecken auf den Rohlingen zu verhindern, wird bei Allgemeine demineralisiertes Wasser verwendet. Aufgrund der Verschmutzung durch Prozesschemikalien und des Abriebs von der Münzrohlingoberfläche konnte dieses Wasser weder wiederverwendet noch in den öffentlichen Abwasserkanal entsorgt werden. Eine aufwändige Aufbereitung in der firmeneigenen Kläranlage war notwendig, um endlich einen ablauffähigen Klarlauf zu erhalten.

Eine Alternative zu diesem Verfahren ist die Aufbereitung des Prozesswassers mit Vakuumdestillationstechnologie. Das aus dem Münzrohling-Veredelungsprozess stammende Prozesswasser wird neutralisiert und dem Vakuumdestillationssystem zugeführt. Dort wird die Verschmutzung durch Verdunstung aus dem Wasser entfernt. Das verdampfte Wasser ist von so hervorragender Qualität, dass es sofort in der Münzrohlingveredelungsanlage wiederverwendet werden kann. Eine Nachbehandlung ist nicht erforderlich. Der verbleibende Rückstand enthält alle Schadstoffe und alle Edelmetalle, die sich ursprünglich im Prozesswasser befanden. Dieser Rückstand kann je nach Menge der enthaltenen Edelmetalle entweder entsorgt oder wiederverwendet werden.

BERATUNG

Wie hat die Beratung zu Wasseraufbereitungsprozessen Ihre Entscheidungbeeinflusst?

Im Münzrohling werden beim Polieren häufig Fettsäuren eingesetzt. Dieses Fett löst sich in Wasserdampf auf und wird daher in herkömmlichen Vakuumdestillationssystemen in das Destillat übertragen. Die patentierte Clearcat-Technologie des baden-württembergischen Umweltministeriums kommt zum Einsatz, wenn Kohlenwasserstoffe zuverlässig entfernt werden sollen. Kostenintensive Restölabsorber für die Destillatnachbehandlung sind nicht mehr erforderlich. Platz kann gespart werden und es entstehen keine Kosten für den Austausch von Aktivkohle.

Um die Qualität der produzierten Münzen sowie die innovative Prozesswasseraufbereitung im industriellen Maßstab nachzuweisen, wurde bei der Allgemeinen eine entsprechende Pilotanlage installiert. Es bestand aus einem Spaleck-Münzrohling-Finishing-System Typ Z11, einem Neutralisationssystem für kontinuierliche Beschickung, einem H2O VACUDEST 90 und einem Destillatpuffertank.

Der Pilotversuch ergab, dass alle Medaillen- und Münzrohlinge im Portfolio von Allgemeine in der geforderten Qualität hergestellt werden konnten. Ein Faktor, der eine hervorragende Oberflächenqualität garantierte, war das im Vakuumdestillationssystem aufbereitete Prozesswasser. Dr. Tews, Leiter der Abteilung „Produktion und Technologie für Halbzeuge“, erklärte, dass die Ergebnisse der Pilotanlagenversuche das Vertrauen in den Maschinenpark und die innovative Prozesstechnologie geweckt hätten. „Durch das Vakuumdestillationssystem von H2O können wir den Frischwasserverbrauch senken. Gleichzeitig senken wir unsere Kosten für die Erzeugung von demineralisiertem Wasser und die Abwasserbehandlung. Aufgrund der Kostensenkung macht sich der VACUDEST schnell bezahlt. Die hervorragende Qualität des Destillats trägt dazu bei, die Qualität unserer Münzrohlinge zu verbessern, und nicht zuletzt tun wir etwas für die Umwelt, da unsere Produktion frei von Flüssen wird. “

Integrationsprozess

Wie sind Sie vorgegangen?

Die Aufbereitung von Prozesswasser aus der Münzrohlingbearbeitung erfordert eine spezielle Anpassung des Vakuumdestillationssystems, um allen Anforderungen gerecht zu werden.

Das Wasser, das aus dem Münzrohling-Endbearbeitungssystem kommt, weist häufig einen sehr niedrigen pH-Wert auf. In einem Neutralisationssystem mit kontinuierlicher Beschickung wird dieser pH-Wert auf einen Wert zwischen 7 und 9 angehoben, abhängig von den im Münzprüfer verwendeten Chemikalien. Bei Erhöhung des pH-Wertes fallen Edelmetallhydroxide aus. Diese Hydroxide haben eine sehr geringe Teilchengröße. Ihre Entfernung durch Absetzen, Filtrieren oder Zentrifugieren ist, außer mit Hilfe von Flockungsmitteln, nahezu unmöglich. Anstatt jedoch die Partikel zu entfernen und somit einen zusätzlichen Verfahrensschritt einzuführen, ist es bevorzugt, das Vakuumdestillationssystem in die Lage zu versetzen, das Speisewasser einschließlich des Edelmetallhydroxids zu verarbeiten.

H2O bietet den selbstreinigenden Wärmetauscher Activepowerclean an. Mit diesem Wärmetauscher kann die Gefahr von Ablagerungen und Verstopfungen verringert und das metallhydroxidhaltige Speisewasser aufbereitet werden. In der neuen VACUDEST-Serie wurde der Activepowerclean-Wärmetauscher großzügig erweitert und die fluiddynamischen Parameter verbessert, wodurch die chemische Reinigung reduziert und der Energieverbrauch um 15% gesenkt wird. Das bewährte Acticepowerclean-System wird seit 1998 erfolgreich in VACUDEST-Systemen eingesetzt. Mit Hilfe von Mahlkugeln wird der Wärmetauscher im Betrieb kontinuierlich gereinigt. Ablagerungen auf der Wärmetauscheroberfläche, die eine chemische Reinigung erfordern, werden zuverlässig verhindert. Darüber hinaus wirken die neuen APC-Mahlkugeln wie kochende Steine ​​und reduzieren so die Schaumbildung drastisch.

Design Installation und Inbetriebnahme des neuen Münzrohling-Veredelungssystems bei der Allgemeinen in Pforzheim Rainer Pfliefke, verantwortlich für die Implementierung neuer Technologien und Maschinen bei der Allgemeinen, war für das Projekt der Münzrohling-Veredelung verantwortlich. Pliefke und die Ingenieure von Spaleck und H2O führten die Planung und die geplante Installation sowie den Start durch. „Die Zusammenarbeit war sehr gut, die Batterielimits wurden schnell geklärt, die Interaktionen der beiden Systeme wurden direkt von Spaleck und H2O abgewickelt. Es war eine reibungslose Projektumsetzung. “

AUSBLICK / RÜCKBLICK

Wie beurteilen Sie die Auswirkung Ihrer Entscheidung?

Beide Systeme wurden im Januar 2009 ausgeliefert und installiert. Sofort erfolgte die Inbetriebnahme. Seitdem läuft das Gesamtsystem zur allgemeinen Zufriedenheit. „Spaleck und H2O sind verlässliche Partner, sie reagieren schnell, egal ob Ersatzteilversorgung, Verbrauchsmaterialversorgung oder Support durch Servicetechniker.“ Erklärt Herr Pliefke nach mehreren Betriebsmonaten.

Dr. Tews ergänzt: „H2O und Spaleck sind zuverlässige und erfahrene Partner für die Münzrohling-Veredelungstechnologie. Nach mehreren Betriebsmonaten können wir feststellen, dass die Qualität unserer Produkte ausgezeichnet ist. Gleichzeitig konnten wir die erwarteten Kostensenkungen nachweisen. Wir sind überzeugt, dass wir uns für die Installation dieser innovativen Technologie entschieden haben. “

A dripping tap wastes around 5,500 litres of water a year: that's enough water wasted to fill a paddling pool every week for the whole summer.